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Waldviertler Bauerntage 2013

Zukunft der Pfarren: Veränderungen jetzt angehen

Regionalbegleiter Mollner informierte beim Waldviertler Bauerntag
Die Frage „Wohin entwickelt sich die ländliche Region“ wurde beim traditionellen Bauerntag der KMB am Aschermittwoch im Stift Zwettl behandelt. PAss. Franz Mollner ging dabei auf die Entwicklung von Pfarren ein. Theres Freiwald-Hofbauer beleuchtete das Thema in Hinblick auf die Landentwicklung und Dorferneuerung. Pfr. Richard Jindra spendete im Rahmen eines Gottesdienstes das Aschenkreuz. Durch den Tag führte heuer seitens der KMB Ing. Karl Toifl, Mitglied im Diözesanvorstand.


„Veränderungen müssen im Hinblick auf die Zukunft jetzt angegangen werden“, sagte Franz Mollner, Regionalbegleiter für die Entwicklung von Pfarren, beim Waldviertler Bauerntag im Stift Zwettl. Pfarren, die bereits jetzt Vorsorge für geänderte Bedingungen – etwa kein Priester vor Ort – treffen, würden mit neuen Situationen besser zurecht kommen als jene, die sich „weiter versorgen lassen und dabei selber nichts in die Hand nehmen“.

Die Situation, „dass in Zukunft kein eigener Pfarrer mehr in unserer Pfarre wohnt“, komme für viele Pfarren überraschend und löse die unterschiedlichsten Emotionen aus, erklärte Mollner. Obwohl der akute Priestermangel „ein allgemein bekanntes Faktum“ sei, und sich die Situation in den kommenden Jahren aus heutiger Sicht noch verschärfe, würden dessen ungeachtet stets neue Argumente gefunden, weshalb „gerade unsere Pfarrgemeinde davon nicht betroffen sein darf“.

Die Verantwortlichen sollten gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern „nach der Zukunft für die Pfarre suchen“, so Mollner: „Was braucht es, damit wir als lebendige Gemeinschaft von Christen sichtbar bleiben? Wie wirkt sich unser jetziges Handeln auf die Zukunft aus?“ Ein entscheidender Schritt aus dem Spannungsverhältnis heraus bestehe darin, „die Situation so wahrzunehmen, wie sie ist, und aktiv notwendige Änderungen und Maßnahmen in die Wege zu leiten“. Die Spannungs- und Problemfelder sollten konkret benannt, der gelebte Glaube und die Orte des Glaubens wahrgenommen werden. „Die Not sehen lernen – wahrnehmen – sich nicht entmutigen lassen!“
„Grundlegendes Umdenken“ notwendig.

Um die „Not zu wenden“, sei es wichtig, Prioritäten zu setzen, betonte Mollner: „Wenn der Glaube wichtig ist, und die Überzeugung, dass wir unser Christsein in Gemeinschaft leben wollen, aktiv gelebt wird, dann werden wir auch entsprechende Wege finden, dies zum Ausdruck zu bringen.“ Dabei müsse „das Rad nicht neu erfunden“ werden. Die Pfarrgemeinde könne viele weiterhin nötige Aufgaben auch ohne die Anwesenheit eines Priesters weiterhin erfüllen. Eine Pfarre bleibe eine „lebendige Feier- und Lebensgemeinschaft“, wenn in ihr viele Menschen für alle sichtbar aus dem Glauben und dem Evangelium heraus lebten, wie Mollner ausführte.

In den Pfarren bedürfe es eines grundlegenden Umdenkens: Gemeinschaft, Nächstenliebe und Gebet sowie der Grund dieses Engagements würden nicht erst durch die Anwesenheit eines Pfarrers, eines Priesters oder eines Hauptamtlichen sicht- und erlebbar. Mollner: „Das alles muss wesentlich aus innerem Antrieb der Gläubigen, aus ihrer Überzeugung der Christus-Zugehörigkeit und der daraus resultierenden Bereitschaft zur Nachfolge entstehen.“