Veranstaltungen, Diözese St.Pölten

> 02742-324-3376 > e-mail

Vatertag Vortrag

Das Kind braucht auch die Liebe des Vaters

Bischof DDr. Klaus Küng vor der Katholischen Männerbewegung
Das Kind muss die Liebe des Vaters erfahren können, erklärte Bischof DDr. Klaus Küng bei der Frühjahrskonferenz der Katholischen Männerbewegung am 4. Februar im Bildungshaus St. Hippolyt vor den versammelten Männern zum Thema "Vatersein".

 Als grundlegende Kennzeichen jeder wahren Vaterschaft führte er den Anwesenden die Offenbarung der Vaterschaft durch Christus vor Augen. Gott sei der Schöpfer aller Dinge und so entstehe aus dieser Vaterschaft von ihrem Wesen her auch Zuneigung und Liebe zu dem, was von ihm abstamme. Gott habe die Welt auch so sehr geliebt, dass er seinen Sohn gesandt hat, denn er lasse die Seinen niemals im Stich. Besonders wichtig sei, so der Bischof, dass der Vater ein "hörendes herz" habe. Gott verzeihe, wie es das Gleichnis vom verlorenen Sohn ausdrücke. Er habe "ein großes Herz", das dem Sohn hilft, aufbaut und ihm beisteht. Von größter Bedeutung sei, so Bischof Küng weiter, "dass der Vater für seine Familie Zeit hat, sich für sie Zeit nimmt". Vater und Mutter seien nicht austauschbar, denn Kinder brauchen die Liebe beider, sie brauchen den eigenen Vater und die eigene Mutter zur Findung ihrer Identität, betonte Bischof Küng, der in der österreichischen Bischofskonferenz auch für die Fragen der Familie zuständig ist.
Christliche Ehe - wichtige Voraussetzung
Als wichtige Voraussetzung für eine gute Vaterschaft sieht der Bischof die christliche Ehe und ihre Verwirklichung.
Viele Ehen würden heute deshalb zerbrechen oder unglücklich sein, weil sie nicht jene Stufen beschreiten, die für eine Umwandlung der Beziehung von der ersten Verliebtheit zu den späteren Phasen der ehelichen Beziehung notwendig seien, meint der Bischof. Die Erotik beziehe sich auf die physischen Eigenschaften, die Verliebtheit auf die seelische Qualität und die personale Liebe "auf das einmalige, unwiederholbare und unersetzbare Du", das allein die Ganzhingabe des Ich bewirke. Ein Stehen bleiben auf einer dieser Stufe bringe die Ehe ins Wanken, wies der Bischof hin.
Vaterverlust durch Ehescheidung
Eine Ehescheidung sei heute "die schlimmste Plage unserer Gesellschaft" und damit für die Familie und Kinder die schwierigste Form des "Vaterverlustes", von dem die Gesellschaft weithin gekennzeichnet sei. Eine Scheidung habe für Kinder oft negative Folgen, die sich verhängnisvoll auf das ganze weitere Leben auswirken können.
Die Vaterforschung habe in den vergangenen 30 Jahren festgestellt, dass die physische und aktive Anwesenheit des Vaters eine "harmonische und gesunde Entwicklung des Kleinkindes im großen Ausmaß fördert" und der Vater "genauso fähig ist wie die Mutter, Kleinkinder zu versorgen, mit ihnen zu kommunizieren und zu spielen". Es gehe "nicht nur darum, die Frau zu entlasten, sondern einem Grundbedürfnis des Kindes entgegen zu kommen", sagte der Bischof. Der Vater sei für die Erziehung genau so kompetent wie die Mutter.

Logo-Vatertag

Vatergebet